Seit geraumer Zeit setzen sich einige Schüler und Lehrer an der Theresia – Gerhardinger – Realschule in Weichs mit dem Thema „Verständigung der Weltreligionen“ auseinander.Bei aller Verschiedenheit gibt es doch viele Anknüpfungspunkte, über die eine Ausstellung in der Schule zu sehen ist.
Im Rahmen dieser Aktion war am Freitag, den 20.12.2013, ein Privatdozent der Ludwig – Maximilians – Universität München, Dr. Stefan Wimmer, zu Gast.
Da er über sieben Jahre in Jerusalem studierte, hat das Thema für ihn eine besondere Bedeutung.
In seinem Vortrag schilderte er anschaulich, wie selbstverständlich – bei allen Schwierigkeiten – das Nebeneinander der verschiedenen Kulturen in Jerusalem ist.
Das ist sichtbar am Ortsschild, auf dem der Name Jerusalem in drei Sprachen geschrieben steht.
Er vermittelte, dass es bei den Muslimen – wie bei allen Religionen und Kulturen – viele vernünftige und aufgeschlossene Menschen gibt, daneben aber auch zur Gewalt neigende und radikale Leute.
Er lernte dort kennen, dass das, was andere meinen,über das Christentum zu wissen, ganz anders aussehen kann als das, wie Christen selbst ihre Religion beschreiben würden.
Zum Beispiel wurde ihm oft erzählt, wie unglaublich zerstritten die Christen wirken, schon allein wegen der vielen verschiedenen Konfessionen, die der Islam so nicht kennt.
Außerdem gibt es im Islam keine so starke Unterscheidung von „wichtigen Persönlichkeiten“, die sich dann in einer bestimmten Kleidung äußert. Unverständlich ist außerdem, wie Gott Vater und Sohn eins sein sollen. Positiv wahrgenommen werden hingegen die guten christlichen Schulen, schöne Kirchen und geistliche Musik wie zum Beispiel die von Johann Sebastian Bach. Umgekehrt kann das, was wir vom Islam zu wissen glauben, wenig mit dem zu tun haben, wie Muslime selbst ihre Religion sehen.
Wenn wir uns gegenseitig kennenlernen und begegnen, dann besteht Hoffnung, dass nicht nur Toleranz, sondern auch Respekt zwischen den Religionen wachsen kann.

Monika Glasmann