Seit über einem halben Jahr beschäftigen sich die Schülerinnen Celia Kluge, Alexandra Lang, Leonie Petzold, Eva Richter, Inken Siebert (alle 10b) und Alina Puck (9b) mit der Biografie von Josef Nieberle, der vom 13. Oktober 1935 bis zum 21. Dezember 1936 Häftling im KZ Dachau war. Für das Projekt „Namen statt Nummern“ vom Dachauer Forum und der Evangelischen Versöhnungskirche erstellten sie ein Gedächtnisblatt über das Leben von Josef Nieberle. Am 22. März 2018 (dem 85. Jahrestag der Eröffnung des Konzentrationslagers Dachau) wird die Biografie und das Gedächtnisblatt im Rahmen einer Präsentation mehrerer neuer Gedächtnisblätter in der Kirche im Karmel Heilig Blut neben der Gedenkstätte vorgestellt.
Die Schülerinnen haben sich durch die umfangreichen Materialien durchgearbeitet, so sind zum Beispiel alle Karten und Briefe erhalten, die Josef Nieberle aus dem Konzentrationslager an seine Frau und seine 8 Kinder geschrieben hat. Bei einem Besuch aus dem bis heute bewirtschafteten „Klausenhof“ in Weigersdorf bei Eichstätt hörten Celia, Alexandra und Eva fasziniert zu, was drei der Enkelkinder erzählen konnten. Vor Ort sahen sie den Hof, der im Mai 1933 von mehreren hundert SA-Leuten umstellt wurde, um Josef Nieberle gefangen zu nehmen. Als gläubiger Katholik und Bürgermeister weigerte er sich, in die NSDAP einzutreten.
Eva Richter schreibt:
„Es war sehr bereichernd, im Laufe dieses Projektes die Biografie dieses Mannes und seine herausragenden Leistungen kennenzulernen und über ihn schreiben zu dürfen. Durch die Erarbeitung dieses Gedächtnisblattes haben wir viele neue und tolle Erfahrungen gemacht und sind mit Themen in Berührung gekommen, die uns zuvor noch unbekannt waren.“

Bild und Text: Frau Bettina Korb