Grau in Grau

Alles Grau in Grau, jeder Tag gleicht dem anderem. Alles ist grau wie die Asche von Aschermittwoch. Grau sieht trostlos aus, meistens verbindet man mit grau etwas Tristes, Trauriges, Unscheinbares.
Doch es gibt etwas Graues, das mich schon als Kind faszinierte. Es sieht im ersten Moment nach nichts aus, ein dünner grauer Stab aus Draht mit einer grauen Masse dran. Von sich aus kann es auch erst mal nichts. Doch es steckt viel mehr dahinter: Eine Wunderkerze. Im Namen stecken schon Hinweise – die Kerze. Durch Kerzen wird es hell und die Dunkelheit wird verdrängt. Kerzen schenken Wärme durch die Flamme, doch auch die Atmosphäre ist anders als bei einer Neonlampe. Doch es steckt noch mehr in dem Wort Wunderkerze – das Wunder. Wunder sind etwas ganz Besonderes. Wunder lassen uns staunen. An Wunder erinnert man sich. Wunder sind ganz besondere Momente. Ja, unsere unscheinbare, graue, nichts sagende Wunderkerze ist auch besonders. Dieser kleine graue Stab wird unterschätzt. Sobald er Feuer fängt sprühen die Funken in alle Richtungen. Die Wunderkerze glüht und wird warm. Es wird hell und wir staunen.
Jesus ist als Baby in einem Stall geboren. Klein und unscheinbar. Doch in der Beziehung mit dem Vater und dem Heiligen Geist, nach seiner Taufe wurde Jesus auch zu einer Wunderkerze für die Menschen. Insbesondere für die Kinder, Armen, Kranken und Ausgeschlossenen. Seine Funken sprühen überall hin, er macht die Welt für die Menschen hell. Seine Funken waren so hell, dass wir bis heute noch davon erzählen.
In vielem unscheinbaren steckt doch was besonders, auch in uns, wir müssen es nur zum Leuchten bringen.

Alexandra Hein, Köln
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