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„Am 1. Juli haben die Klassen 9 a und 9 e die Gelegenheit, den jüdischen Rapper Ben Salomo – Corona bedingt leider nicht live, aber in einer Zoomveranstaltung an der Schule – kennen zu lernen und mit ihm über sein Leben als Jude in Deutschland, über Rap, Antisemitismus, dessen historische Hintergründe und die neu aufkeimende Judenfeindlichkeit auch im Zusammenhang mit den Verschwörungstheorien während der Corona-Pandemie zu diskutieren.
Damit wirklich ein Austausch stattfinden kann, wurde die Teilnehmerzahl auf 54 Personen beschränkt. Sollte jedoch auch in anderen Klassen noch Interesse an einer Veranstaltung bestehen, werde ich mich bemühen, Ben Salomo nochmals zu uns an die Schule zu holen.“

Claudia Schmidlehner

„Der Antisemitismus in Deutschland ist nicht erst seit dem Anschlag in Halle ein Thema. Seit Jahren gibt es ein Antisemitismus-Problem im Deutschrap, wie Ben Salomo, einer der erfolgreichsten und zugleich außergewöhnlichsten Rapper Deutschlands, aus erster Hand zu berichten weiß. Doch auch im Alltag ist Antisemitismus in den letzten Jahren immer salonfähiger geworden. Mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus sehen sich Juden noch immer mit den alten Vorurteilen konfrontiert. Es kommt zu Beleidigungen, persönlichen Bedrohungen und Übergriffen. Für Liberale ist dieser Zustand unerträglich.
Diskutiert mit Ben Salomo und erörtert zusammen historische Hintergründe, aktuelle Gesichtspunkte und Erfahrungen der Betroffenen und was gegen Antisemitismus und aufflammenden Rechtspopulismus getan werden kann!

Vorstellung:
Ben Salomo wurde 1977 unter dem bürgerlichen Namen Jonathan Kalmanovich in der israelischen Stadt Rechovot geboren. Im Alter von vier Jahren siedelte er gemeinsam mit seinen Eltern in das damalige West-Berlin um. Hier hielt er Kontakt zur Jüdischen Gemeinde und wuchs zugleich in den Hinterhöfen von Schöneberg unter arabischen und türkischen Migranten auf. 1997 begann er, Hip-Hop-Musik zu machen. Acht Jahre hostete er auf Youtube die erfolgreiche Battle-Rap-Veranstaltung »Rap am Mittwoch« mit rund 417 000 Abonnenten und über 112 Millionen Views. Im Mai 2018 gab er das Musikformat wegen der starken antisemitischen Tendenzen in der Deutschrap-Szene auf. Für sein Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus wurde ihm 2018 das Robert-Goldmann-Stipendium verliehen. 2019 erschien seine Autobiografie „Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens“.“

Friedrich-Naumann-Stiftung